Keerthigan Sivakumar wurde in Jaffna (Sri Lanka) geboren und kam 2009 als Flüchtling in die Schweiz. 2016 schloss er sein Studium in Visueller Kommunikation ab, 2021 erlangte er seinen Bachelor in Film an der ECAL (École cantonale d'art de Lausanne). Sein Abschlussfilm Doosra (2022) wurde bei den Solothurner Filmtagen mit dem Upcoming-Talent-Preis ausgezeichnet, erhielt den Publikumspreis für den besten Abschlussfilm in Europa beim Festival Premiers Plans d'Angers und wurde für den Schweizer Filmpreis in der Kategorie Bester Abschlussfilm nominiert. Keerthigan Sivakumar arbeitet derzeit an seinem ersten abendfüllenden Dokumentarfilm.
Wettbewerb des Forums für die Zweisprachigkeit
«Wenn Sprachen sich begegnen»
Der Preis des Forums für die Zweisprachigkeit (CHF 2'000.–) zeichnet den besten Kurzfilm zum Thema «Wenn Sprachen sich begegnen» aus. Der von der Jury im Voraus ausgewählte Film wird während des Festivals prämiert.
Dieses Jahr erhielt Keerthigan Sivakumar den Preis des Forums für die Zweisprachigkeit für seinen Kurzfilm Le Gap. Die Sondervorstellung des Forums für die Zweisprachigkeit fand am Samstag, 14. September 2024 um 9.30 Uhr im Kino REX 1 statt. Nach der Vorführung des Gewinnerkurzfilms war der Film Mes amis espagnols des Bieler Regisseurs Adrien Bordone zu sehen.
Programm
Le Gap – Gewinnerkurzfilm
Ein Film von Keerthigan Sivakumar.
Schweiz.
Schweizer Premiere.
Vo+F/d/f
Am Ende eines Tages in einem Schweizer Zug. Yalini, eine junge Frau mit tamilischen Wurzeln, erhält einen Anruf von ihren Eltern. Das Gespräch wird schwierig und angespannt. Einer der Fahrgäste geht auf sie zu und beschwert sich über ihr lautes Sprechen. Yalini sieht sich mit zwei Welten konfrontiert, die sie beide nicht verstehen.
Mes amis espagnols
Ein Film von Adrien Bordone.
Mit Domingo Rial, Jesus Martinez, Martin Souto, Martin Gerpe, Ramon Lois u. a.
Schweiz. Dokumentarfilm.
80 Min. Outside the Box.
Grande Première.
Section Horizon.
Section clin d’œil au cinéma suisse.
Spezialvorführung des Forums für die Zweisprachigkeit.
Vo/d/f
Die «spanischen Freunde» des Filmemachers Adrien Bordone wurden in Biel geboren. In den 80er Jahren zogen sie als Jugendliche mit ihren Eltern nach Galicien – die Heimat der Eltern, für sie jedoch ein fremdes Land. Diese «Rückkehr», ein wenig thematisiertes Migrationsphänomen, verlief nicht ohne Schwierigkeiten. Durch das Nacherzählen ihrer Geschichten gelingt ein liebevolles Porträt, geprägt von Zuneigung und Freundschaft.
Adrien Bordone
Regisseur von Mes amis espagnols
Der in Biel geborene Adrien Bordone schloss 2010 an der ECAL (École cantonale d'art de Lausanne) seinen Bachelor in Film ab. Bereits seine ersten Kurzfilme liefen an zahlreichen Festivals in der Schweiz und im Ausland, etwa Dimanche (2014), ein Dokumentarfilm über die verschiedenen Sonntagsbeschäftigungen fünf naher Freunde. 2015 gründete der Filmemacher den Verein À Travers Champs mit und co-produzierte mit diesem für das Fernsehen Après l'hiver. Der Mittellangfilm über den Werdegang von vier Jugendlichen, die am Ende ihrer obligatorischen Schulzeit ohne Lehrstelle dastehen, wurde am Zurich Film Festival präsentiert. 2019 drehte Adrien Bordone seinen ersten abendfüllenden Dokumentarfilm: Alexia, Kevin & Romain erzählt davon, wie diese beeinträchtigten jungen Erwachsenen nach Autonomie streben. Das Werk wurde mit dem Berner Filmpreis ausgezeichnet. Im darauffolgenden Jahr präsentierte er am FFFH den neuen mittellangen Dokumentarfilm, den er mit Bastien Bösiger für das Fernsehen drehte: Plus chauds que le climat handelt vom Engagement junger Bieler·innen, die ihre Altersgenoss·innen zu einem Klimastreik zu motivieren versuchen. Nun kommt Adrien Bordone mit Mes amis espagnols ans FFFH, seinem zweiten abendfüllenden Dokumentarfilm, der im April am Filmfestival Visions du Réel Premiere feierte und im nationalen Wettbewerb konkurrierte.
Keerthigan Sivakumar
Regisseur von Le Gap