Die Gäste der 20. Ausgabe

Ein erster Einblick in die Gästeliste der 20. Ausgabe des Festivals. Die vollständige Gästeliste und das komplette Filmprogramm werden am Dienstag, 3. September um 11.00 Uhr bekannt gegeben.

  • Claude Barras

    Regisseur von Sauvages

    Claude Barras wurde in Siders geboren und studierte an der École Emile Cohl in Lyon Illustration und Computergrafik. Der diplomierte Cyberanthropologe setzte sich anschliessend an der École Cantonale d’Art de Lausanne (ECAL) mit Computergrafik auseinander. Ab 1997 drehte er zahlreiche Kurzfilme, die meisten in Stop-Motion. Banquise (2005), der in Zusammenarbeit mit Cédric Louis entstand, war im Wettbewerb von Cannes nominiert. Im selben Jahr drehte er Le génie de la boîte de raviolis, der ihm zahlreiche internationale Preise einbrachte. Ein Jahr später wirkte er beim Animationskurzfilm Animatou mit. An seinem ersten Langfilm Ma vie de Courgette arbeitete er mehrere Jahre. Er verfasste das Drehbuch gemeinsam mit Céline Sciama, basierend auf einem Roman von Gilles Paris. Der Film wurde 2016 im Rahmen der Quinzaine des réalisateurs in Cannes gezeigt und als Wettbewerbsfilm für das prestigeträchtige Festival international d’animation d’Annecy ausgewählt, wo er den Publikumspreis und den Cristal für Langfilme gewann. Ma vie de Courgette wurde für den Oscar nominiert und erhielt im darauffolgenden Jahr den Schweizer Filmpreis (Quartz) als Bester Spielfilm sowie den César als Bester Animationsfilm. Claude Barras ist zum zweitem Mal am FFFH zu Gast und stellt dieses Jahr am Tag der Kinder seinen zweiten Spielfilm Sauvages vor. Dieser wurde ebenfalls in Stop-Motion gedreht und feierte im Mai in Cannes Premiere.

  • Arnaud Desplechin

    Regisseur von Spectateurs !

    Der in Roubaix geborene Arnaud Desplechin entschied sich schon früh für die Filmkunst. Mit 30 Jahren präsentierte er bei den Filmfestspielen in Cannes seinen Mittellangfilm La vie des morts, einige Monate später wurde er dafür mit dem Jean-Vigo-Preis ausgezeichnet. 1992 drehte er La sentinelle mit Mathieu Amalric, der seitdem zu seinen Lieblingsschauspielern zählt. Der Spielfilm nahm am Wettbewerb von Cannes teil und war für den César in der Kategorie Bestes Erstlingswerk nominiert. Nach Comment je me suis disputé… (ma vie sexuelle) im Jahr 1996 und dem Kostümfilm Esther Kahn (2000), die beide ebenfalls in Cannes liefen, führte Arnaud Desplechin 2004 Regie bei Rois et reine. Der Film gewann den Louis-Delluc-Preis und brachte Mathieu Amalric einen César in der Kategorie Bester Hauptdarsteller ein. 2012 nahm Arnaud Desplechin mit Jimmy P. (Psychothérapie d’un Indien des plaines) zum fünften Mal am Wettbewerb von Cannes teil. Nachdem vier seiner Filme in verschiedenen Kategorien bei den César nominiert gewesen waren, gewann er für Trois souvenirs de ma jeunesse (2015) einen Preis für die Beste Regie sowie für das Beste Drehbuch. 2019 präsentierte Arnaud Desplechin am FFFH den spannungsgeladenen Krimi Roubaix, une lumière, gespielt von Léa Seydoux, Sara Forestier und Roschdy Zem, der für seine Rolle den César als Bester Schauspieler erhielt. Arnaud Desplechin hat bisher insgesamt 13 abendfüllende Spielfilme gedreht, darunter zuletzt Tromperie (2021) sowie Frère et sœur (2022). Nun kommt er mit seinem neuesten Film nach Biel: Spectateurs ! – eine wundervolle Liebeserklärung an das Kino.
    Foto © Philippe Quaisse - UniFrance

  • Laetitia Dosch

    Regisseurin von und Schauspielerin in Le procès du chien

    Die französisch-schweizerische Schauspielerin Laetitia Dosch besuchte die Cours Florents in Paris, bevor sie in Lausanne an der Manufacture – Haute École des arts de la scène Schauspiel studierte. 2010 war sie in Complices von Frédéric Mermoud zu sehen. Drei Jahre später spielte sie mit Vincent Macaigne in La bataille de Solférino von Justine Triet. Auf diesen Karrierestart folgten Rollen in La belle saison von Catherine Corsini, Mon roi von Maïwenn, Keeper von Guillaume Senez sowie Les malheurs de Sophie von Christophe Honoré. In Jeune femme von Léonor Serraille, den sie 2017 am FFFH vorstellte und der ihr eine César-Nominierung als Beste Nachwuchsdarstellerin einbrachte, offenbarte sich ihr ganzes Talent. Für Nos batailles (2018) arbeitete sie erneut mit Guillaume Senez zusammen. In Les rois de la piste (2023) von Thierry Klifa trat sie neben Fanny Ardant und Mathieu Kassovitz auf, 2024 spielte sie eine der Hauptrollen im wunderbaren Film Roman de Jim von Arnaud und Jean-Marie Larrieu. Parallel zu ihrer Filmkarriere war sie auch auf der Theaterbühne sehr aktiv. Hate, ihr Duo-Stück mit einem Pferd, das sie selbst schrieb und inszenierte, sorgte 2018 für Aufsehen. Laetitia Dosch ist zum zweiten Mal am FFFH zu Gast und präsentiert dieses Mal ihren ersten Spielfilm als Regisseurin, Le procès du chien, in dem sie auch die weibliche Hauptrolle spielt.

  • Nicolas Vanier

    Regisseur von C'est le monde à l'envers !

    Nicolas Vanier, geboren in Dakar, entwickelte schon als Jugendlicher eine unbändige Abenteuerlust. Mit 20 Jahren durchquerte er Lappland zu Fuss. Es folgten zahlreiche Expeditionen, unter anderem in den hohen Norden, nach Sibirien und in die Mongolei; er schrieb Bücher und drehte Dokumentarfilme über seine Reisen. 1994/95 unternahm Nicolas Vanier mit seiner Frau und seiner eineinhalb Jahre alten Tochter eine Hundeschlittenfahrt durch die Rocky Mountains und den Yukon bis nach Alaska. 2004 schilderte er im Doku-Spielfilm Le Dernier Trappeur ein Jahr aus dem Leben eines der letzten Trapper im kanadischen Yukon. Vier Jahre später drehte er in Ostsibirien Loup über den Kampf eines ewenischen Nomaden gegen die Wölfe, die die Rentierherde seines Clans angreifen. Mit Belle et Sébastien (2013), der Verfilmung eines Romans von Cécile Aubry, konnte Nicolas Vanier einen grossen Publikumserfolg feiern. Nach dem Dokumentarfilm L'Odyssée sauvage (2014), L'École buissonnière (2017), einer Verfilmung seines eigenen Buches mit François Cluzet, sowie Donne-moi des ailes (2020) griff er im selben Jahr ein weiteres Werk von Cécile Aubry auf und übertrug die Abenteuer des Ponys Poly (eine Kultserie aus den 1960er Jahren) auf die Kinoleinwand. 2022 wechselte er mit der prickelnden Weinbaukomödie Champagne das Genre. Nicolas Vanier ist mit seinem neuesten Film C'est le monde à l'envers ! erstmals am FFFH zu Gast.
    Foto © Jean-Michel Turpin