
Der französische Filmemacher Jean-Pierre Améris, 1961 in Lyon geboren, studierte am «Institut des Hautes Études Cinématographiques» in Paris. Nach seinem Abschluss drehte er drei Kurzfilme, unter anderem Intérim (1988), für den er am Festival von Clermont-Ferrand mit dem Grossen Preis ausgezeichnet wurde. 1993 realisierte er seinen ersten Spielfilm: Le bateau de mariage handelt von einem Lehrer während der Besetzung. Im Zentrum seines zweiten Spielfilms – Les Aveux de l'innocent (1996), ausgezeichnet an den Filmfestspielen Cannes – steht ein kleiner Arbeiter, der sich eines Verbrechens beschuldigt, das er nicht begangen hat, um mediale Aufmerksamkeit zu erhalten. Nach Mauvaises fréquentations (1999), C’est la vie (2000), Poids Léger (2003) und Je m'appelle Elisabeth (2006), ein feinfühliges Porträt der Beziehung zwischen einem psychisch Kranken und einem introvertierten Mädchen, schuf Jean-Pierre Améris den sehr erfolgreichen Film Les Emotifs anonymes über die Begegnung zweier Schüchterner mit einer gemeinsamen Leidenschaft für Schokolade. Zwei Jahre nach L’Homme qui rit, einer Adaption des Romans von Victor Hugo, präsentiert Jean-Pierre Améris während der diesjährigen Ausgabe des FFFH den aufwühlenden Film Marie Heurtin, in dem sich eine Nonne (gespielt von Isabelle Carré) dafür einsetzt, ein taubes und blindes Mädchen aus seinem «inneren Gefängnis» zu befreien.