Die Gäste

  • Sólveig Anspach

    Sólveig Anspach wurde 1960 als Tochter eines amerikanischen Vaters und einer isländischen Mutter in Island geboren. Nach ihrem Studium der Philosophie und Klinischen Psychologie in Paris studierte sie Regie an der FEMIS (École Nationale Supérieure des Métiers de l’Image et du Son). Ihre zahlreichen Kurz- und Dokumentarfilme, etwa Sandrine à Paris (1992) oder Barbara, tu n’es pas coupable (1998), zeugen von ihrem Talent, ganz nahe an eine Person heranzugehen und deren intimsten Gesten einzufangen. Sólveig Anspach hat mit ihrer Arbeit rasch Bekanntheit erlangt. Für den Dokumentarfilm Que personne ne bouge! (1998) wurde sie am Festival International de Films de Femmes de Créteil 1999 mit dem Grossen Preis der Jury ausgezeichnet. Ihr erster Spielfilm Haut les coeurs! (1999) erzählt mit grosser Feinfühligkeit die Geschichte einer Frau, die an Brustkrebs erkrankt. Der Film war sehr erfolgreich und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. In den Filmen von Sólveig Anspach widerspiegelt sich auch ihr eigener Lebenslauf. So hat die Regisseurin in Frankreich, Island (Reykjavik, des elfes dans la ville, 2001) und den Vereinigten Staaten (Made in the USA, 2001) gedreht. Den Spielfilm Stormy Weather (2003) mit Elodie Bouchez drehte sie auf Vestmannaeyjar, der Insel, auf der sie geboren wurde.

  • Jean-Pierre Darroussin

    Jean-Pierre Darroussin entdeckte seine Leidenschaft für das Theater im Gymnasium. Er besuchte das Conservatoire d’Art dramatique in Paris und spielte in der Theatergruppe «Compagnie du Chapeau rouge» an der Seite von Catherine Frot. Nach einem kurzen Auftritt in Coup de tête von Jean-Jacques Annaud drehte er 1981 drei Komödien; danach mit Bertrand Blier Notre histoire; 1989 spielte er in Mes meilleurs copains. Mit Robert Guédiguian drehte er nicht weniger als 9 Filme, ausserdem arbeitete er regelmässig mit dem Duo Bacri/Jaoui zusammen. In den 90er-Jahren war der bekannte Schauspieler in zahlreichen Hauptrollen zu sehen und wechselte gewandt von komischen Rollen (Le Coeur des hommes von Marc Esposito) zu ernsten Darbietungen (Le Poulpe von Guillaume Nicloux) und von Autorenfilmen (Feux Rouges von Cédric Kahn) zu kommerzielleren Produktionen (Un long dimanche de fiançailles von Jean-Pierre Jeunet). 2005 drehte er mit Le Pressentiment seinen ersten eigenen Film. Seitdem trat er etwa neben Daniel Auteuil in Dialogue avec mon jardinier von Jean Becker auf sowie in Le coeur des hommes 2 von Marc Esposito. Zurzeit ist Jean-Pierre Darroussin in Les grandes personnes von Anna Novion und Voyage aux Pyrénées der Brüder Larrieu zu sehen.

  • Jean-Luc Gaget

    Jean-Luc Gaget ist Drehbuchautor, Cutter, Regisseur und Schauspieler. Zwischen 1983 und 1996 drehte er sieben Kurzfilme, die meisten davon wurden prämiert; Le Bus (1994) wurde für den César für den Besten Kurzfilm nominiert. Von 1984 bis 1997 schnitt er rund zwanzig Dokumentar-, Kurz-, Mittellang- und Spielfilme. 1995 gründete er mit den befreundeten Regisseuren Laurent Bénégui, Agnès Obadia und Luc Pagès die Produktionsgesellschaft Magouric. Als Autor und Koautor arbeitete er unter anderem an den Drehbüchern zu Tom est tout seul von Fabien Onteniente (1995), Romaine von Agnès Obadia (1997), Mauvais genre von Laurent Bénégui (1997) und Milles bornes von Alain Beigel (1999), bei letzterem war er auch als Produktionsleiter tätig. 2001 drehte er mit J’ai tué Clémence Acéra seinen ersten Spielfilm, 2006 folgte Baby it’s cold outside. Als Koautor arbeitete er auch am Drehbuch zu Back Soon und Soon coming (2008) von Sólveig Anspach.

  • Cyril Gelblat

    Der 1977 in Nizza geborene Cyril Gelblat versuchte sich während seinem Studium der Rechts- und Handelswissenschaft als Theaterschauspieler und -regisseur. Nach verschiedenen Erfahrungen im Bereich des Kinos gründete er 2001 seine eigene Filmproduktionsgesellschaft 6 Phalanges Films. Er hat zwei Kurzfilme gedreht: Ages ingrats (2001) und Le Ballon prisonnier (2003).

  • Olivier Gourmet

    Der von den Brüdern Dardenne entdeckte Olivier Gourmet hat dank seinem herausragenden Talent rasch grosse Bekanntheit erlangt. Schon früh fühlte sich der 1963 in Namur geborene Belgier vom Schauspiel angezogen. Er besuchte unter anderem das Konservatorium in Liège und den Cours Florent in Paris und trat schliesslich in Ceux qui m’aiment prendront le train (1988) von Patrice Chéreau auf. 1996 sorgte er in Cannes mit seiner Rolle als brutaler Vater in La Promesse für Überraschung. Als Lieblingsdarsteller der Brüder Dardenne spielte er in Rosetta (1999), Le Fils (2002), für den er in Cannes als Bester Darsteller ausgezeichnet wurde, und L’enfant (2002). In wenigen Jahren hat es Olivier Gourmet zu einem von allen europäischen Filmemachern hofierten Schauspieler gebracht, der in kleinen Autoren- und grossen Publikumsfilmen mit derselben Gewandtheit beeindruckt. Seine Filmographie umfasst über fünfzig Spielfilme. So spielte er etwa in Trouble des Belgiers Harry Cleven, Le couperet von Costa-Gavras, Ordinary Man von Vincent Lannoo, in Peut-être des Franzosen Cédric Klapisch, Nationale 7 von Jean-Pierre Sinapi, Sur mes lèvres von Jacques Audiard, Le mystère de la chambre jaune von Bruno Podalydès, in Le temps du loup des Österreichers Michael Haneke, Les mains vides des Spaniers Marc Recha und in Congorama des Frankokanadiers Philippe Falardeau, um nur einige seiner Rollen zu nennen. 2007 trat er in Pars vite et reviens tard von Régis Wargnier und Jacquou le croquant von Laurent Boutonnat auf. Zurzeit ist er in Home von Ursula Meier zu sehen, in Le silence de Lorna der Brüder Dardenne und in Coluche, dem Film von Antoines de Caunes über den berühmten Humoristen.

  • Natacha Koutchoumov

    Patin der 4. Ausgabe des FFFH
    Geboren im 1975 in Genf. Sie begann ihr Schauspielstudium am Konservatorium in Genf und führte es an der Fordham University in New York fort, später an der Ecole Nationale Supérieure de Technique du Théâtre E.N.S.A.T.T. (Rue Blanche) in Paris (1994-97). Die in Frankreich und der Schweiz höchst gefragte Schauspielerin macht gleichzeitig am Theater, im Fernsehen und im Kino Karriere. Sie war auf Bühnen in Genf und Paris zu sehen und tourte durch ganz Frankreich. Auf der Kinoleinwand machte sie ihre ersten Schritte in «Vatel» neben Uma Thurman und Gérard Depardieu, bevor sie in anderen französischen und Schweizer Filmen mitspielte – unter anderem unter der Regie von Etienne Chatiliez und Lionel Baier. Für ihre Rolle in «Garçon stupide» wurde sie für den Schweizer Filmpreis nominiert. Sie erhielt den Schweizer Filmpreis ‚Beste Nebenrolle’ in «Nur keine Panik» von Denis Rabaglia. 

  • Jean-Pierre Malignon

    Regisseur von T'as de beaux yeux, tu sais?

  • Ursula Meier

    Ursula Meier wurde 1971 in Besançon (Frankreich) geboren und ist schweizerischer und französischer Nationalität. Am Ende ihres Studiums der Regie am Institut des Arts de Diffusion (IAD) in Belgien drehte sie Le songe d’Isaac (1994), es folgte Des heures sans sommeil (1999). Der Erfolg dieser beiden Kurzfilme erlaubte es ihr, sich ihrer eigenen Regiearbeit zu widmen, während sie gleichzeitig als Assistentin bei zwei Filmen von Alain Tanner mitarbeitete (Fourbi und Jonas et Lila, à demain). Das Werk von Ursula Meier umfasst fiktionale sowie höchst aussergewöhnliche und vielschichtige dokumentarische Filme, etwa Autour de Pinget und Pas les flics, pas les noirs, pas les blancs. Ihre Arbeiten werden begeistert aufgenommen, bringen ihr breite Anerkennung ein und werden auf internationalen Festivals mit einer Vielzahl von Preisen ausgezeichnet. Allein der Film Tous à table erhielt über 20 Preise und nahm an mehr als 80 Festivals teil. Für die ARTE-Reihe «Männlich/Weiblich» drehte sie den Fernsehfilm Des épaules solides (Die Sprinterin). Im Frühjahr 2008 beendete Ursula Meier ihren ersten Spielfilm Home, der vielfach ausgezeichnet und 2008 an die «Semaine de la Critique» am Festival von Cannes eingeladen wurde.

  • Kacey Mottet Klein

    Kacey Mottet Klein ist 1998 geboren. Er lebt in der Schweiz. In Home ist er erstmals auf der Leinwand zu sehen.

  • Anna Novion

    Vor ihrem ersten Spielfilm Les grandes personnes drehte Anna Novion drei Kurzfilme, die noch während ihrem Filmstudium an der Universität Saint-Denis entstanden sind. Ihre Theoriearbeit verfasste sie an der Universität Jussieu über Ingmar Bergman; sie trägt den Titel «Angoisse, culpabilité et désespoir chez Bergman» («Angst, Schuld und Verzweiflung bei Bergman»). Ihren ersten Kurzfilm Frédérique est Française (2000) drehte sie in Schweden – dem Herkunftsland ihrer Mutter – im Alter von 19 Jahren. Es folgten Chanson entre deux (2001) und schliesslich On ne prend pas la mer quand on la connaît pas (2004).

  • Gilles Tschudi

    Pate der 4. Ausgabe des FFFH
    Gilles Tschudi ist vielleicht der Schweizer Künstler, der die Zweisprachigkeit am besten verkörpert. Dieses Jahr wird der Schauspieler Götti der 4. Ausgabe des FFFH sein. Er wird sich während einigen Tagen in Biel aufhalten. Gilles Tschudi, 1957 in Basel geboren, hat sich an der Schauspiel-Akademie in Zürich ausbilden lassen. Er arbeitet als Schauspieler auf den Bühnen verschiedener Theater in der Schweiz, in Deutschland und in Frankreich und ist auch in verschiedenen Kino- und Fernsehproduktionen zu sehen. In der Deutschschweiz ist er dank seiner Rolle in der Sitcom «Lüthi und Blanc» bekannt, und er tritt auch hervor in Filmen wie «F. est un salaud» («De Fögi isch en Souhund») von Marcel Gisler (1997), «Komiker» von Markus Imboden (1999), «Mein Name ist Bach» von Dominique de Rivaz (2003) – für den er mit dem Schweizer Filmpreis für die beste Nebenrolle ausgezeichnet wurde –, «Tout un hiver sans feu» von Greg Zglinsky (2004), «Grounding – Die letzten Tag der Swissair» von Michael Steiner (2006) und kürzlich in «Max & Co.» der Brüder Guillaume (2008), in dem er in der deutschsprachigen Version seine Stimme dem bösen Rodolfo leiht.

  • Ruth Waldburger

    Produzentin von Les murs porteurs; Ruth Waldburger ist Inhaberin und Geschäftsführerin der Vega Film AG und der Verleihfirma Vega Distribution AG. Die Vega Film wurde 1988 gegründet. Sie steht einerseits für bemerkenswerte internationale Koproduktionen wie Filme von Jean-Luc Godard, Alain Resnais, Silvio Soldini und Gianni Amelio sowie für den Publikumserfolg Les Choristes von Christophe Barratier und andererseits für zahlreiche Schweizer Filme, darunter die erfolgreichen Komödien KatzendiebeKomiker oder Ernstfall in Havanna. Daneben hat Ruth Waldburger auch fürs Fernsehen produziert, beispielsweise die 26teilige TV-Serie Die Direktorin. Viele von Ruth Waldburger produzierte Filme wurden mit Preisen ausgezeichnet, darunter Johnny Suede mit Brad Pitt von Tom DiCillo, der am Filmfestival Locarno 1991 den Goldenen Leopard erhielt, On connaît la chanson von Alain Resnais (Silberner Bär an den Berliner Filmfestspielen 1998 u. a.) oder Notre musique von Jean-Luc Godard (Film Festival San Sebastian, Grand Prix FIPRESCI "Best film of the year 2004"). 2003 wurde Ruth Waldburger am Filmfestival Locarno mit dem Raimondo Rezzonico-Preis für ihre Produktionstätigkeit ausgezeichnet.